Adolf Weber

Die Jahreszeiten

(Katalogtext, 2005, S.52)
 
Wenn ich an die Ausstellung denke mit dem Thema „die Jahreszeiten“, so war es für Adolf die Aufgabe seines Lebens, mit seinem Malen, seinen Empfindungen und der künstlerischen Begabung das Jahr zu gestalten.
Der Winter forderte die körperlichen Kräfte, das Holz musste hereingetragen werden. Der grosse Holzofen versammelte die Familie vermehrt um den warmen Kachelofen. Für Adolf war da schon eine Aufforderung entstanden, um malerisch diese Stimmung in Küche und Stube festzuhalten. Aber auch Schnee und Kälte hielten ihn nicht davon ab, mit dem Rucksack, den Farben und der Leinwand in den Wald oder an die Wyna zu gehen, um dieses Licht und die veränderte Landschaft immer wieder neu zu erleben und festzuhalten.
Der Frühling erfüllte ihn mit Freude. Galt es doch jetzt, die Natur zu beobachten, die weichen Farben der blühenden Wiesen, die schweren, neu aufgebrochenen Felder in ihren Farben zu unterscheiden, das helle Licht auf die Leinwand oder ins Aquarell zu realisieren.
Der Sommer war die Zeit, mit der Familie einige schöne Reisen zu erleben, aber auch daheim den grossen Garten in seiner ganzen Vielfalt schöner Blumen und Bäumen einzufangen. Oft in grossen Formaten.
Die Farben des Herbstes, die Tätigkeiten der Bauern in den Feldern, das mildere Licht des Herbstes, waren Herausforderungen seines Ringens in seiner Aufgabe und das Bestehen als schöpferischer Künstler.
Die Jahreszeiten bestimmten Adolfs Lebensgang.

Emmi Weber